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Was ist ein Repair Café?

 

Reparaturinitiativen (Repair Cafés, Reparatur-Treffs, Reparierbar, etc.) organisieren nicht-kommerzielle Veranstaltungen, bei denen Menschen zusammenkommen, um ihre defekten Alltagsgegenstände gemeinsam mit ehrenamtlichen Experten zu reparieren. Es werden elektrische und mechanische Haushaltsgeräte, Unterhaltungs-Elektronik, Textilien, Fahrräder, Kleinmöbel, Spielzeug und vieles mehr, gemeinsam instand gesetzt.

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Das Konzept des Repair Cafés wurde 2009 von der niederländischen Publizistin Martine Postma ins Leben gerufen. Das Stichting Repair Café in Amsterdam wurde am 02. März 2010 gegründet und ist eine Non-Profit-Organisation, welche lokalen Gruppen im In- und Ausland professionelle Unterstützung bei der Gründung eines Repair Cafés anbietet.            > https://www.repaircafe.org

In Deutschland koordiniert die Anstiftung das Netzwerk der Reparaturinitiativen mit aktuell etwa 1500 aktiven Gruppen und weiteren im Aufbau. > https://www.reparatur-initiativen.de/

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Das Konzept eines Repair Cafés hat mehrere Ziele:

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  • Abfallreduzierung: Heutzutage kostet die Reparatur eines Gebrauchsgegenstandes in den meisten Fällen mehr, als der Kauf eines neuen Gerätes. Viele Geräte enthalten Teile, die nach kurzer Zeit verschleißen und kaputtgehen. Laut einem Bericht der Vereinten Nationen, dem "Global E-waste Monitor 2020", produzierte Europa im Jahr 2019 durchschnittlich etwa 16,2 kg Elektroschrott pro Kopf (damit sind nicht nur Einzelpersonen gemeint, sondern auch Unternehmen und öffentliche Einrichtungen). Dies ist einer der höchsten Werte weltweit. Unter dem Motto "Reparieren statt Wegwerfen" tragen Initiativen wie Repair Cafés dazu bei, die Lebensdauer von z.B. Elektrogeräten zu verlängern und somit die Menge des Elektroschrotts zu reduzieren. Dementsprechend wird der Abfall reduziert, Ressourcen bewahrt und die Umwelt geschützt. Die hohe Erfolgsquote der gelungenen Reparaturen beweist, dass sich Vieles eben doch noch reparieren lässt und damit länger im Gebrauch bleiben kann.

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  • Wissenstransfer: Auf lokaler Ebene wird der Erhalt und die Verbreitung von Reparaturwissen (know-how) gefördert und bestenfalls an die jüngere Generation weitergegeben. Die Kulturtechnik des Reparierens gewinnt wieder an Wert und mit ihr der reparierende Mensch als Individuum. Zudem macht reparieren einfach Spass!

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  • Gemeinschaftsgefühl: Repair Cafés sind Orte der Selbstermächtigung, wo "Hilfe zur Selbsthilfe" angeboten wird, hier unterstützt man sich gegenseitig. Es werden nachbarschaftliche Beziehungsnetze geknüpft, bei Kaffee und Kuchen kommt man miteinander ins Gespräch, es wird gefachsimpelt, beraten und ausgetauscht.

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  • Nachhaltigkeit: Repair Cafés schärfen bei den Menschen das Bewusstsein für die Probleme einer Wegwerfgesellschaft und motivieren diese dazu, ihre Konsumgewohnheiten kritisch zu hinterfragen.

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